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Was ist Punk?

Punk?!

Freunde! Ich habe mir mal die Mühe genommen und das Internet nach Erklärungen zum Thema Punkrock, Funpunk, usw. durchforstet. Bevor man also was über Punk erzählt, oder über QL herzieht kann man sich ja mal diese Texte zu Gemüte führen. Selbstverständlich sind diese Erklärungen auch nicht der Weisheit letzter Schluss, aber wenigstens ein Versuch zu erklären, dass Punk nicht gleich Punk ist. Und das es eben keine Regeln für Punk gibt!

Punk

Wer die Musikrichtung Punk ins Leben gerufen hat, darüber wird noch heute gestritten. Fakt ist, dass Mitte der Siebziger und noch vor Gründung der legendären Sex Pistols in New York ein Schuppen namens "CBGB" aufmachte, in dem Bands wie die Ramones, Talking Heads oder Blondie auftraten. (Die vorgänger Band von QL, die Fishnet Stockings, haben 3 Mal im CBGB gespielt! Anm. des Webmasters) Zwar hatten diese Gruppen weder untereinander noch mit dem damals noch nichtssagenden Ausdruck "Punk" etwas am Hut, sie verstanden sich aber als so genannte Avantgarde und als Nachfolge von Bands wie Velvet Underground. New York dominierte zu dieser Zeit der Disco-Sound, so dass die Ramones und ihre Kollegen ein Underground-Dasein fristen mussten, doch setzten diese Bands die ersten Zeichen in Sachen Punk.

1976 kam eine neue Musikzeitschrift auf den Markt. Titel des Magazins: "Punk". Der Ausdruck stammt ursprünglich aus dem Amerikanischen und bedeutet "faul", "schäbig". Nachdem die Musikrichtung in Europa wie auch in den Staaten populär wurde, verband man mit dem Wort "punk" auch "Vagabund" und "jugendlicher Außenseiter". Die Herausgeber der Zeitschrift sprachen vom "Ende der Disco-Scheiße", die Berichte handelten von den Ramones oder Marlon Brando.

Allerdings ließ sich die Szene nicht in eine Schublade stecken, der Ausdruck "Punk" wurde nicht angenommen und für lächerlich befunden. Ein aussichtsloser Versuch, denn der Stempel traf genau zu auf die Bewegung, die jetzt ins Rollen kam ...

Funpunk

Besonders populär in den Staaten ist seit den Neunzigern der so genannte Fun-Punk. Behalten haben sich deren Vertreter zumindest die rotzfrechen Texte. Im Vordergrund steht allerdings der Spaß, Party und Saufen bis zum Umfallen. Die Musik ist im Gegensatz zum Underground-Dasein der damaligen Punk-Bands um einiges kommerzieller und wird in den USA von einer breiten Masse gehört. Sie erfreut sich seit Ende der Neunziger sowohl dort als auch in Europa einer wachsenden Beliebtheit.

Zu den bekanntesten Vertretern dieses Musikstils gehören ohne Zweifel NOFX, Green Day, Blink 182, Pennywise und The Offspring. Letztere gründeten sich im sonnigen Kalifornien bereits 1984. Doch erst fünf Jahre später kam die Band beim Punklabel Nemesis unter Vertrag und brachte ein selbstbetiteltes Debütalbum auf den Markt. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten, beim Hauslabel von Bad Religion, Epitaph Records, veröffentlichten The Offspring nach "Come Out And Play" und "Self Esteem" das Album "Smash", das mit weltweit über neun Millionen verkauften Einheiten die erfolgreichste Independentplatte aller Zeiten ist. Erst lange Zeit später wechselte die Combo zum Major Columbia, und zählt auch 2004 noch zu einer der kommerziell erfolgreichsten Punk-Bands. (Text: Claudia Fröhling)

Ein zweiter Versuch...

Fragst du zehn verschiedene Punks nach der Definition von Punk, dann bekommst du zehn verschiedene Antworten. Doch auf eine Sache kann man sich einigen. Punk ist mehr als nur eine Musikrichtung, es ist eine Art zu leben und ein Lebensgefühl.

Punk wird meistens mit England, speziell London in Verbindung gebracht. Doch tatsächlich ist der Punk gar nicht in England entstanden, sondern hat dort lediglich seinen ersten "Boom" erlebt, als viele der Jugendlichen damals mit ihrer Lebenssituation unzufrieden waren, da sie keine Arbeit hatten. (=> "No Future")

Die wahren Ursprünge des Punk liegen in den Staaten. Hier wurde 1966 eine Band namens Velvet Underground gegründet. Ihr Gründer war ein Kerl namens Lou Reed, heute sozusagen der "Großvater des Punk".

Neben Lou Reed mit Velvet Underground entstand im damaligen New York noch eine neuartige, umstrittene Kunstbewegung, die sich hauptsächlich in New Yorker Untergrundszenen abspielte und die Ästhetik des Hässlichen betonte und zugleich in Frage stellte. Diese Kunstrichtung hieß Nihilismus – nicht zu verwechseln mit dem Nihilismus als Welthaltung

Im Laufe der nächsten Jahre entstanden in New York weitere Bands, die erste Punksongs aus der Taufe hoben. Darunter waren zum Beispiel auch The New York Dolls (ursprünglich The Dolls of New York), die auffielen durch kurze, schroffe Songs, wie es sie so bis dahin noch nicht gab. Was aber beinahe noch mehr auffiel, war ihr damals eigenwilliger Kleidungsstil.

Auf Tour kamen die New York Dolls irgendwann nach London. Ihnen folgten andere Punkbands, die sich in der New Yorker Szene bereits gebildet hatten. Dank Bands wie Suicide, The Modern Lovers, The Stilettos, Television, Talking Heads, Blondie entstand auch in London eine kleine Punkszene.

Im Laufe der 70er Jahre wurde Punk immer bekannter und es gab die ersten Plattenproduktionen. 1974 gründeten sich die legendären The Ramones. Sie gaben sich als "Drei-Akkord spielende, idiotische Schwachköpfe" aus. Im Januar 1976 erschien zum ersten Mal die Musik- und Kulturzeitschrift Punk. Viele Leute sagen, dies sei der Moment gewesen, an dem die neu geborene Szene einen Namen bekam. (Punk, engl. = Abschaum, Dreck) Die Anhänger der Szene fanden diesen Namen, den Legs McNeil, der Gründer der Zeitschrift Punk für sie gefunden hatte, vorerst recht lächerlich. Sie alle sahen sich nicht als Punk.

Die großen Gruppen der 70er Jahre, Rolling Stones, Led Zeppelin, Pink Floyd usw. hatten sich meilenweit von ihrem Publikum entfernt, sie fühlten sich als Stars und fuhren dicke Autos, während es in England, wirtschaftlich immer mehr den Bach runter ging. Viele der Jugendlichen fanden nach ihrer Ausbildung keine Arbeit. Es gab kein ausgereiftes Sozialsystem, so saßen viele der Jugendlichen auf der Straße. So entstand der Hass, gegen die Gesellschaft. Und dieser Hass wurde dadurch noch verstärkt, als die Jugendlichen merkten, dass die Gesellschaft total oberflächlich war. Weil sie sich schäbig kleideten und sich verrückte Frisuren machten, wurden sie vom kleinbürgerlichen Spießbürger in Schubladen gesteckt. Bewusst wollte man sich dagegen auflehnen. So erlebte Punk in England einen wahren Boom. Vor allem bei den Kindern der Arbeiterfamilien fand Punk seine Anhänger.

Im November 1975 hatten die Sex Pistols ihren ersten Auftritt im "St. Martin's Art College" in London. Nach dem sie nur fünf Songs gespielt hatten, wurde das Konzert unterbrochen. Am nächsten Tag führten sie ihren 30-Minütigen Auftritt an der Central School of Art and Design fort. Es folgten Bands wie The Clash und Damned.

Das besondere an der Punkszene war, dass jeder daran teilnehmen konnte. Jeder konnte sich auf die Bühne stellen und seine drei Akkorde auf der Gitarre schrammeln oder einfache Uffta-Rhytmen auf den Drums klopfen. Das war Punk.

Und das ist der Grund, warum heute viele Leute sagen, Punk sei tot. Punk hat sich verändert, hat sich weiterentwickelt und unzählige Unterarten entwickelt. Man kann sich nicht mehr überall auf die Bühne stellen und seine drei Akkorde schrubben. Der Punk hat sehr an musikalischer Qualitäten gewonnen. Er ist massentauglich und somit auch kommerziell geworden. In Teile der Punkszene sind viele optimistische Grundeinstellungen geflossen, entgegen der früheren "No Future"-Einstellung. Punk hat sich vermischt mit vielen andern Musikrichtungen und Einflüssen.

Punk, Punkrock, Punk'n'Roll, Poppunk, Skapunk, Politpunk, Funpunk, Melodic Punk, Skatepunk, Hardcore Punk, Deutschpunk, ... - Jede der Punk-Musikrichtungen hat auch seine eigene Szene. Im Großen sollte man zumindest zwischen Amipunk, Deutschpunk (Punk ist nicht automatisch Deutschpunk, wenn er deutsche Texte hat!) Funpunk, Rock'n'Roll-Punk und den Skapunk-Varianten unterscheiden.

Die vielen sehr verschiedenartigen Punk-Richtungen sorgen dafür, dass Punk nicht mehr Punk ist, wie es war. Aber er ist nicht tot. Punk will never die! (Text: Laut.de)

Schlusswort

Also, hast Du das alles gelesen? Wenn ja, dann kannst Du ja jetzt selber beurteilen, in welche Kategorie QL passen. Eigentlich müsste man einen neuen Stil kreieren:
Schweizer-Mundart-Melodic-Cover-Pop-Party-Komerz-Funpunk.
Ich persönlich finde aber die Erklärung "Drei-Akkord spielende, idiotische Schwachköpfe" fast am besten ;-)

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